Fragment, Republica poetică, Berlin, 2016

Fan-Tagebuch

1.Editorial

Zwei Herzen schlagen aneinander. Schon immer habe ich sie so gekannt: die Mutter und den Vater.

Baumsträuße vor dem Fenster gedrängt.

Es ist ein Herbst wie jeder Herbst. Bunt.

Eigentlich macht er nicht viel her. Nicht einmal die Menschen, die im Müll wühlen, wirken aufsehenerregender.

Und ich, vor dem Parlamentsgebäude, winke: Seid gegrüßt, seid gegrüßt.

Mach den Mund auf.

(Ich schließe die Augen, öffne die Türen weit, heraus dringt ein Luftschwall, lässt
mein Haar wehen, von hinten fällt Licht über mich. Ich wirke größer, schlanker. Ich bin jung und schön wie Russel Crowe in Gladiator)

Vor mir erscheinen Berge alter Frauen,

politisieren russisch lautstark über Europa.

Kühle Musik, kühle Szenerie. (Intertext:) und mein Herz schlägt an den Himmel,

ein Trommler mit dem Kopf in den Wolken und beiden Beinen auf dem Mond.

Rede endlich,

und ich sage zu ihnen:

Zwei Dinge haben mich gewundert im Leben: was Dostojewski geleistet hat in der Prosa

Und Manuel Neuer im eigenen Strafraum.

Traducere de Anke Pfeifer

Lasă un comentariu